Praxis Dr. med. Volker Pietzsch + Dr. med. Ellen Stopper
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Chorionzottenbiopsie

Auch die Chorionzottenbiopsie dient ähnlich der Fruchtwasserpunktion der Erstellung des kindlichen Chromosomensatzes. Der Zeitpunkt der Chorionzottenbiopsie ist die 11. – 13. Schwangerschaftswoche, sie kann im Vergleich zur Fruchtwasserpunktion zeitlich früher durchgeführt werden.
Auch zu einem späterem Zeitpunkt ist die Gewinnung von Gewebe aus dem Mutterkuchen möglich, man spricht dann von einer Plazentese.


Die Chorionzottenpunktion wird bei folgenden Indikationen bevorzugt eingesetzt
: Ein früher Verdacht auf eine kindliche Fehlbildung
: Ein stark erhöhtes Risiko im First Trimester Screening
: Zum gezielten Ausschluss von Erb- und Stoffwechselerkrankungen
: Beim Wunsch der Mutter/Eltern nach einer frühen Diagnostik


Bei der CVS wird Gewebe (sog. Zotten) aus dem späteren Mutterkuchen (Chorion) mittels einer dünnen Hohlnadel unter Ultraschallsicht entnommen. Durch eine sogenannte Direktpräparation liegt der Chromosomensatz bereits nach 24 – 48 Stunden vor, die Langzeitkultur benötigt ca. 8 – 10 Tage. In seltenen Fällen (< 2%) werden sogenannte Mosaike beschrieben, hier liegen gleichzeitig kranke und gesunde Zell-Linien im Ergebnis vor, zusätzlich kann eine Fruchtwasserpunktion notwendig sein, um eine eindeutige Interpretation der Ergebnisse zu gewährleisten.


Das Risiko einer CVS für den Verlust der Schwangerschaft wird international mit 0,2% - 0,5% angegeben.


Durch eine Chorionzottenbiopsie lassen sich die häufigsten Chromosomenstörungen diagnostizieren, d. h. nur ein kleiner Teil der möglichen kindlichen Erkrankungen, andere kindliche Erkrankungen wie z. B. Herzfehler, der offene Rücken etc. werden so nicht erkannt. Die Durchführung einer Ultraschall-Feindiagnostik in der 21. SSW ist zusätzlich zu empfehlen.